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Es muss bemerkt werden, dass in Ungarn viele – Politiker, Künstler, kirchliche Würdenträger und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens gleichwohl – gegen die Vertreibung protestierten. Das Oberhaupt der ungarischen katholischen Kirche, József Mindszenty warnte in seinem Hirtenbrief vor dem Unrecht und verurteilte entschlossen das Prinzip der kollektiven Bestrafung. Die Situation wurde von István Bibó, Nándor Keszthelyi, István Kertész, Margit Schlachta und von mehreren namhaften Politikern der Sozialdemokratischen Partei, so von Anna Kéthly oder von Péter Bechtler ähnlich beurteilt. Mehrere Prominenten des ungarischen kulturellen Lebens und der Öffentlichkeit, unter anderen Milán Füst, Lajos Kassák, Géza Supka protestierten in einem offenen, in der Presse veröffentlichten Brief gegen die Vertreibung und erinnerten an die jahrhundertelange Anwesenheit der Deutschen in Ungarn sowie an jene vielfältige Rolle, die die Deutschen während des Zusammenlebens mit dem Ungarntum gespielt hatten.
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Bechtler Péter (1891-1964) Stellvertretender Bürgermeister von Budapest |
Bibó István (1911-1979) Leiter der Verwaltungsabteilung des Innenministeriums |
Boldizsár Iván (1912-1988) Schriftsteller, Publizist |
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Kassák Lajos (1887-1967) Dichter |
Kéthly Anna (1889-1976) Sozialdemokratische Politikerin |
Mindszenty József (1892-1975) Erzbischof, Primas von Ungarn |
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Slachta Margit (1884-1974) Unabhängige, legitimistische Politikerin |
Shvoy Lajos (1879-1968) Bischof von Székesfehérvár |
Supka Géza (1883-1956) Politiker der Bürgerlichen Demokratischen Partei, Publizist | |
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