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Deutsche in Ungarn
Tausendfach verbunden
Verstossung
Integration
Márai Sándor

Márai (Großschmid) Sándor
(Kassa, 1900. - San Diego [USA], 1989.)

Schriftsteller, Dichter, Publizist. Er lernte an Gymnasien von Kassa/Kaschau und Eperjes/Preschau. Nach dem Abschluss des Gymnasiums kam er nach Budapest, wo er mit der Hilfe von Julius Török bei der Zeitschrift Budapesti Napló die ersten griffe des Journalismus erlernte. Im Oktober 1919 ging er über Wien nach Berlin, dann nach Frankfurt a. M., und studierte an den Universitäten dieser Städte. Inzwischen wurde er Mitarbeiter der konservativen Frankfurter Zeitung. Regelmäßig schrieb er Erzählungen und Übersetzungen in ungarischer Sprache für die Kaschauer Zeitungen. Als erster übersetzte er die Werke von Franz Kafka ins Ungarische und gehörte zu den ersten, die den Schriftsteller aus Prag kennen lernten. 1923 heiratete er (seine Frau: Ilona Matzner) und mit ihr zusammen übersiedelte er nach Paris. Sein erster Roman Der Metzger erschien 1924 in Wien. Seine schriftstellerische Laufbahn wurde von Thomas Mann, den er noch in Deutschland kennen lernte, und durch die Traumwelt der Romane von Julius Krúdy grundsätzlich beeinflusst. 1933 schickte sein Vater ihn nach Deutschland, wo er Hitlers Machtergreifung von näher verfolgen konnte. 1934 erschien der erste Band seines Hauptwerkes (Geständnisse eines Bürgers), mit dem er eine der bedeutendsten Persönlichkeiten der ungarischen Literatur wurde. Nach dem zweitem Weltkrieg machte er 1945—1946 eine kleinere Rundreise in Westeuropa, fuhr dann in die Schweiz, und er kehrte von dort nicht zurück. Bis 1950 lebte er in der Schweiz, dann zog er nach Italien, später in die USA (1952) und in New York ließ er sich nieder. Auf die Nachricht der ungarischen Revolution kam er 1956 nach München, er konnte aber nur über den Einmarsch der sowjetischen Truppen und das Niederwerfen der Revolution erfahren. Von 1968 an lebte er in Salerno in Italien, dann von 1979 bis zu seinem Tode in San Diego. Nach dem Tod seiner Frau und seines Sohnes lebte er in größter Verlassenheit und Armut. Er wählte 1989 den Freitod.


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