Die Provisorische Nationalregierung veröffentlichte am 29. Dezember 1945 die Verordnung über die Aussiedlung der Ungarndeutschen und ließ diese Verordnung in Kraft treten. Diese Verordnung galt für all diejenige, die sich anläßlich der Volkszählung von 1941 als Angehörige der deutschen Nationalität oder als deutscher Muttersprachler angegeben hatten, des Weiteren die Personen, die Mitglieder des Volksbundes oder der Waffen SS gewesen waren. Das Innenministerium hatte bei der Durchführung der Vertreibungsverordnung eine uneingeschränkte Macht. Die Dorfbehörden stellten die Listen aufgrund der Ihnen von dem Innenministerium zur Verfügung gestellten Angaben zusammen und ließen diese aushängen. Nach dem Ablauf der fünftägigen Kündigungsfrist wurde der endgültige Beschluss gefasst. Die Regierungsbeauftragten für Vertreibung waren ausschließlich dem Innenminister verantwortlich, und mussten die Einwände der örtlichen Behörden nicht berücksichtigten. Es sorgte für große Unruhen, dass die 1944 in die Waffen SS zwangseingemusterten genauso beurteilt wurden, wie die Freiwilligen der Jahre 1942-1943. Es kam auch vor, dass wegen der Volksbund-Mitgliedschaft eines einzigen Familienmitglieds die ganze Familie bestraft wurde. Die erste Gruppe der Umsiedler wurde im Januar 1946 in Budaörs/Wudersch einwaggoniert. Innerhalb von sechs Wochen fuhren aus Budaörs/Wudersch insgesamt sieben Transporte nach Deutschland ab. Es wurden bis zum Sommer 1946 aus Ungarn um die 110 000 Personen vertrieben. Die Zahl der Geflüchteten und Vertriebenen erreichte bis Juni 1948 über 200.000.