Gundel János
(1844-1915)
bzw. Gundel Károly
(1873-1956)

Restaurantbetreiber. Der Bayer Johann Gundel war Pionier der ungarischen Gastronomie und Hotellerie sowie des ungarischen Fremdenverkehrs, sein Sohn Karl vollendete sein Lebenswerk. Zwischen 1876 und 1911 war er Vorsitzender des Gewerbevereins und des Gastronomieverbandes. Mit seinem Namen sind die Umstrukturierung des Verbandes sowie die Schaffung von verschiedenen Fonds verbunden. 1885 wurde er mit dem Franz Josef-Orden ausgezeichnet. Er war ständiges Mitglied der Wiener und Pester Ausstellungen für Küchenkunst sowie Mitglied des Landes-Weindegustationsausschusses. Er spielte eine bedeutende Rolle bei der Reformierung der fetten und stark gewürzten ungarischen Küche. Eine seiner Kreationen, die Palotzen-Suppe, die er zu Ehren von Kálmán Mikszáth kreierte, gilt auch heute noch als Stolz der ungarischen nationalen Küche. Er starb am 28. Dezember 1915 in Budapest.

Der Fortsetzer seines Lebenswerkes war von seinen fünf Kindern, sein Sohn, Karl Gundel, der nach dem Abschluss der Handelsschule in den namhaftesten Betrieben mehrerer westlicher Länder den gastronomischen Beruf lernte. 1910 übernahm er die Gaststätte Wampetich im Pester Stadtwäldchen. Karl Gundel gelang es noch nach Kriegsende bis zum Jahre 1949 den Namen Gundel zu einem bleibenden Ruhm zu verhelfen. Seine gastronomischen Bücher gehören zu den bekanntesten und besten ihrer Art. Karl Gundel machte mit seinen fremdsprachigen Kochbüchern und gastronomischen Ausstellungen die ungarische Küche international bekannt und förderte so den Fremdenverkehr.