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Gratz Gusztáv (Gölnicbánya, 1875 -Budapest, 1946)
Politiker. Grat galt als bürgerlich-konservativer Publizist, Minister, legitimistischer Politiker, er war Autor von Wirtschaftsbüchern und historischen Werken und korrespondierendes Mitglied der Ungarischen Akademie der Wissenschaften (1941). 1899 Mitstifter der Zeitschrift Zwanzigstes Jahrhundert (Huszadik Század) und der (ungarischen) Gesellschaftswissenschaftlichen Vereinigung. 1906 Abgeordneter der Verfassungspartei, ab 1910 der Arbeiterpartei, 1917 einige Monate Finanzminister, der Esterházy-Regierung. Er nahm an den Wirtschaftsverhandlungen der Friedenskonferenz von Brest-Litowsk und Bukarest teil. Ab dem 22. November 1919 Botschafter Ungarns in Wien, ab 1921 Außenminister der Teleki-Regierung. 1924 gründete er zusammen mit J. Bleyer den Ungarländischen Deutschen Volksbildungsverein. Er redigierte das Jahrbuch "Ungarisches Wirtschaftsarchiv" und galt als Vertreter der gemäßigten deutschen Richtung und als Vertrauensmann der Regierung. |
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