Semmelweis Ignác Fülöp
(Buda, 1818 - Bécs, 1865)

Arzt und Geburtshelfer, studierte in Wien und Pest Jura und Medizin. Seine medizinischen Studien absolvierte er zwar in Pest, doch bekam er sein Diplom 1844 in Wien. 1846 wurde er als Facharzt für Chirurgie und Gynäkologie qualifiziert. Dann arbeitete er bis 1849 als Assistent an der Ersten Gebärklinik Wiens, wo der Anteil der Frauen, die am sog. Kindbettfieber starben, sehr groß war. Semmelweis erkannte, dass die Symptome des Kindbettfiebers ähnlich verlaufen wie die der Blutvergiftung. Es wurde ihm klar, dass die Kontaktinfektion die Ursache des Wochenbettfiebers ist, und dass man sich dagegen mit Klorwasser schützen kann, deshalb gab er die Anweisung, dass sich in seiner Abteilung Ärzte und Hebammen vor der Untersuchung der Wöchnerinnen die Hände in Chlorkalklösung waschen. Ebenso mussten die Instrumente desinfiziert werden. So konnten die Sterberaten der Wiener Gebärklinik auf 0% gesenkt werden. 1850 erhielt er eine Privatprofessur in Wien und konnte nach Pest zurückkehren, wo er am Rochus-Spital eine Chefarztstelle für Geburtshilfe annahm. Ab 1855 Professor für Geburtshilfe an der Pester Universität. 1861 erschien sein grundlegendes Werk über das Kindbettfieber auf Deutsch. Die Budapester Medizinische Universität wurde zu seiner Ehre nach ihm benannt und die Nachwelt ehrt ihn zu Recht als den „Retter der Mütter”.