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Deutsche in Ungarn
Tausendfach verbunden
Verstossung
Integration
Törley József

Törley (Schmierl) József
(1858-1900)

Sektfabrikant, absolvierte die Handelsakademie in Wien. Danach ging er in den 1870er Jahren nach Frankreich, um die Methoden der französischen Sektproduktion zu erlernen. 1881 kehrte er nach Ungarn zurück und begründete seine in ganz Europa berühmte Sektfabrik in Promontor. Im Jahr 1882, als er die Entscheidung traf, seine im französischen Reims gewonnenen Erfahrungen in Ungarn einzusetzen, fand er in Etyek einen Boden und ein Klima, die seinen Rebenideal und den Bedingungen in der Champagne ähnlich waren. Den idealen Ort für die Sektherstellung fand er in Budafok, im damaligen Promontor. Die in Kalkstein gemeißelten Keller sicherten ähnlich wie in der Wiege des Sektes in der Champagne auch hier ausgeglichene Temperaturen, was die Grundvoraussetzung der Herstellung eines guten Sektes ist. Die Fabrik wurde von französischen Experten aufgebaut, auch der Fabrikleiter, Louis François, der die Fabrik bis zu der Verselbständigung leitete, war Franzose. József Törley war jedoch nicht nur als Geschäftsmann, sondern auch als Fachmann hervorragend. Er entwickelte seine Fabrik wie auch die Methoden der Sektherstellung kontinuierlich weiter. Er war derjenige, der in Ungarn die Entsorgung des Bodensatzes durch Einfrierung einführte. Das Herstellungsvolumen der Fabrik erreichte in den 1910er Jahren bereits 2 Millionen Flaschen jährlich. Eine Periode der Firmengeschichte wurde 1944 abgeschlossen, als das Hauptgebäude der Fabrik von Bomben getroffen wurde. Nach dem Krieg vegetierte die Fabrik bis zu der Verstaatlichung im Jahre 1950 im Zustand eines Scheintoten und beschäftigte lediglich vier Personen. Bis heute konnte die Firma mit einem Jahresvolumen von 12-14 Millionen Flaschen, und einem Marktanteil von fast 50% die Führungsposition auf dem ungarischen Sektmarkt zurückerobern.


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