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Deutsche in Ungarn
Tausendfach verbunden
Verstossung
Integration
Deutsche in Ungarn
Die Anwesenheit der Deutschen in Ungarn ist praktisch gleichaltrig mit der Geschichte des Landes selbst. Bereits zu der Zeit des staatgründenden Königs, Stephan I. lebten Deutsche in Ungarn. Im Laufe des Mittelalters kamen stets weitere deutschstämmige Gruppen, die in dieser Zeit von den Quellen zusammenfassend „Sachsen” genannt wurden. Sie ließen sich in Siebenbürgen, im Ungarischen Oberland (Zips) und im Burzenland nieder, gründeten bald florierende Städte, blühende Wirtschaften, eine moderne Handwerkindustrie und schufen eine vielfältige Kultur. Die Türkenzeit bereitete dieser Entwicklung ein jähes Ende, das auch vor den von Deutschen bewohnten Siedlungen kein Halt machte. Im 18. Jahrhundert kam es in mehreren Wellen im Rahmen von staatlichen und privaten Siedlungsaktionen zu großen Ansiedlungen von Deutschen in Ungarn. Die überwiegende Mehrheit der heute in Ungarn lebenden Deutschen stammt von diesen Siedlern, meistens bäuerlicher Herkunft ab, die von den Zeitgenossen kollektiv nur „Schwaben” genannt wurden.

Sie taten, was ihre Vorfahren getan hatten: formten mit einer fleißigen Arbeit ihre Umgebung, bauten ihre schmucken Höfe auf und wurden zu aktiven und loyalen Grundelementen der ungarischen Staatlichkeit drei Jahrhunderte hindurch. 1848 legten sie ein schönes Zeugnis davon ab, dass sie bereit waren, für die gemeinsame Freiheit Opfer zu bringen, im Ersten Weltkrieg kämpften sie Schulter an Schulter mit ihren ungarischen Kameraden, und doch konnte es dazu kommen, dass die komplizierten Verhältnisse der Zwischenkriegszeit das tausendjährige friedliche Zusammenleben stören konnten. Die bekannten tragischen Ereignisse des Krieges wurden mit dem bis dahin größten Schicksalsschlag der Ungarndeutschen beendet. Etwa die Hälfte der Ungarndeutschen, die insgesamt etwa 500.000 Personen zählten, wurden in die von den Alliierten Mächten besetzten deutschen Zonen vertrieben, mehrere Zehntausende wurden in die sowjetischen Zwangsarbeitslager verschleppt, wiederum Tausende wurden in die Verbände der deutschen Waffen SS eingemustert und starben auf den Kriegsplätzen. In Ungarn verblieb ein verängstigtes, seiner Führungselite und seines Vermögens beraubtes, in seiner Identität schwer verwundetes Volk, das noch Jahrzehnte brauchte, um wieder zu sich finden zu können.


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