Die Mehrheit der in die Westzonen Deutschlands vertriebenen Ungarndeutschen kam nach Süd-Deutschland. 1950 lebten 210.000 Personen außerhalb ihrer Heimat, davon 175.000 in der Bundesrepublik Deutschland, 10.000 in der DDR, 20.000 in Österreich bzw. 5.000 in den Übersee-Ländern, in erster Linie in den USA und in Kanada. Das 1952 gegründete Baden-Württemberg wurde zur neuen Heimat von 150.000 Personen. Aufgrund all dessen ist es verständlich, warum dieses Land eine herausragende Bedeutung im Zusammenhang mit der Gründung der Organisationen der ehemaligen Ungarndeutschen hatte. In München und in Stuttgart wurden jene landesweite Organisationen gegründet, die 1980 vereint wurden und fortan als Landsmannschaft der Ungarndeutschen wirkten.
Es war von grundlegender Wichtigkeit, dass das nach dem Krieg zustande gekommene neue süddeutsche Land, Baden-Württemberg die Deutschen, die ihre Heimat verlassen mussten, aufnahm und über sie eine Patenschaft übernahm. Die diesbezügliche Patenschaftsurkunde wurde am 11. September 1954 in Esslingen vom Ministerpräsidenten Dr. Gebhard Müller übergeben und seine Nachfolger kamen auch seitdem ihren Verpflichtungen gewissenhaft nach: Dr. Georg Kiesinger, Dr. Hans Filbinger, Lothar Späth, Erwin Teufel und auch der jetzige Ministerpräsident, Günther Oettinger. Das von dem Land Baden-Württemberg inspirierte Modell fand seitdem auch auf der niedrigeren Verwaltungsebene auf zahlreiche Nachahmer. Über 130 Gemeinden bzw. Städte unterhalten eine Partnerschaft zu ungarischen Gemeinden.